Michael Peper: Amtstätigkeit ist
Wertschätzung von Gott

Michael Peper ist das Schaukastenmodel April. Er ist ausgebildeter Jurist und arbeitet bei der Umweltbehörde in Hamburg. Doch nach Feierabend begibt er sich auf seinen „zweiten Arbeitsplatz“, wie er es augenzwinkernd ausdrückt: Michael Peper ist seit etwa neun Jahren Vorsteher der Gemeinde Hamburg-Lurup und berichtet ganz persönlich von dieser wichtigen Aufgabe.

Michael Peper (64) entschied sich für die Plakat-Aussage „Ich danke Gott, dass er mich in der Gemeinde gebrauchen kann – und die Gemeinde mich annimmt.“ Und schnell wird deutlich, warum er gerade für diese Arbeit besonders dankbar ist.

Schon in jungen Jahren aktiv

Bereits 1973, mit 20 Jahren, erhielt Michael Peper sein erstes kirchliches Amt als Unterdiakon. „Ich wurde einfach vor den Altar gerufen, das gehörte irgendwie dazu“, meinte er auf die Frage nach seinen Gedanken, die ihm vor der ersten Ordination durch den Kopf gingen.

Doch er sei froh, dass heutzutage die bewusste Entscheidung für eine Amtstätigkeit im Vordergrund stehe. „Ausbildung nimmt die jungen Leute in Anspruch, die Formen des Lernens sind sehr anstrengend und ihnen muss für eine Amtstätigkeit Freiraum gelassen werden“, vergleicht Michael Peper die Situation damals und heute.

Dennoch möchte er die jungen Männer ermutigen: „Man muss ihnen die Sorge vor der Annahme eines Amts nehmen. Sie werden nicht überfordert und ich merke, dass sie Freude daran haben“. Er persönlich empfinde seine Amtsausführung als Wertschätzung und Chance, das Gemeindeleben entscheidend prägen zu können.

In der Tätigkeit niemals allein

Die Arbeit in der Seelsorge nimmt besonders viel Zeit und Mühe in Anspruch. „Die Anliegen der Kirchenmitglieder sind herausfordernd“, berichtet Michael Peper. Doch auch hier fühle er sich als Vorsteher nicht allein gelassen. „Es gibt Dinge, die kann ich nicht alleine tragen. Ich kann manche Belastung und Last – wenn gewünscht, selbstverständlich anonymisiert – mit dem Bezirksältesten oder Bischof teilen. Dann fühlt man sich mitgetragen. Das ist das Schöne an der Kirche“, betont er.

Es gebe natürlich auch Situationen, wo seine Bemühungen nicht angenommen werden. Nicht immer seien die Gründe dafür offensichtlich und daher freue er sich, wenn ein Austausch über die Hintergründe möglich sei und eine Lösung gefunden werden könne.

Er selber empfinde die Gewissheit, im Auftrag Gottes Aufgaben erfüllen zu können, als sehr schön. Im Gottesdienst spüre er die Präsenz der Kraft Gottes: „Gott lässt einen nicht hängen, man muss ihm nur den größtmöglichen Raum zum Wirken geben“. Und genau dafür ist Michael Peper so dankbar.

Hoffnung für alle Christen

Am letzten Wochenende feierten viele gläubige Menschen das wichtigste Ereignis der Christen – den Kreuzigungstod und die Auferstehung Jesus Christus. Zur Vorbereitung auf die Predigt beschäftigte sich Michael Peper intensiv mit der Kreuzigungsgeschichte und findet heutige Situationen vergleichbar mit den damaligen. „Auch heute gibt es viel Grausamkeit.“

Doch er möchte ganz klar herausstellen, dass die Kreuzigungsgeschichte auch Trost und Hoffnung gebe: „Der Tod ist nicht alles, sondern nur ein Übergang. Das zu glauben, ist eine Herausforderung, doch gerade das finde ich am Glauben so faszinierend.“

Ebenfalls fasziniert ist Michael Peper von der „Nacht der Kirchen“: „Wir sind als Gemeinde bereits das dritte Mal dabei und erste Ideen wurden entwickelt und sind in der Umsetzung“, berichtet er. Das zeigt, dass die Aktivitäten in einer Gemeinde sehr vielfältig sind. Dabei ist Michael Peper aber eines sehr wichtig: „Gott spielt die Hauptrolle. Das darf man nie aus den Augen verlieren.“

Vorschau

Zwölf Kirchenmitglieder aus allen Altersgruppen schmücken rund 2.000 Schaukästen vor neuapostolischen Kirchengemeinden in ganz Europa. Auf Michael Peper folgt das Mai-Plakat mit der Aussage: „Ich danke Gott leider viel zu selten. Denn jede Stunde hätte ich Grund dazu.“

Auch in den letzten zwei Jahren standen Kirchenmitglieder vor der Kamera, die ihren Glauben klar bekennen und sagen, was sie persönlich und konkret in der Neuapostolischen Kirche schätzen.