„Mit Gott kannst du über Mauern springen“ - Kindertag in Mühlenhagen – Ältestenbezirk Neubrandenburg am 10. Juni 2018

Ganz leise, kaum vernehmbar, antwortete ein Kind im Gottesdienst auf die Frage unseres Bischofs Novicic, ob sie auch Ängste kennen: „Ja, die kenne ich.“

Nun - eine tischhohe symbolische Mauer war an diesem Kindertag vor dem Altar aufgebaut. Viele Schuhkartons bildeten sie. Die Kinder brachten sie mit und hatten darauf Sorgen und Probleme notiert. Da war einiges zu lesen: Angst im Dunkeln, vor Horrorgeschichten, Streit, „verkloppt“ werden, verschiedene Schul- und Alltagsprobleme, usw. Das sind schon ernst zu nehmende Kindersorgen. ABER, diese Mauer soll doch übersprungen werden! Bezirksapostel Krause hatte bereits in seiner Einladung zum Kindertag an die Kinder geschrieben: „Mit Gottes Hilfe können wir die Situationen meistern. Vertrauen wir ihm!“ Und, siehe da: Auf der Rückseite der Einladung ist ein Bild zu sehen, auf dem ein Kind im vollen Schwung über so eine Mauer springt.

Genauso schwungvoll, ja fröhlich, versammelten sich die Kinder, ihre Lehrer und Eltern an diesem heißen Sommertag im Naturerlebnispark Mühlenhagen. Hier im landschaftlich reizvollen Tollensetal versprach schon das einladende Ambiente einen echten Kindertag. Zunächst stiegen alle die kleine Anhöhe hinauf. Unter einem schützenden Dach fanden wir unsere Plätze im liebevoll hergerichteten Teil des Außengeländes. Damit die dienenden Brüder nicht allzu sehr den heißen Sonnenstrahlen ausgesetzt waren, landete noch schnell ein Sonnenschirm auf einem Stuhl.

„Gott ist mein Vater, er hat mich gern!“ - so eröffnete der Kinderchor diesen Kindertag. Nach und nach wurde es vor dem Gottesdienst ruhig. Dann schallte das Eingangslied „Einen goldnen Wanderstab“ über das Tal. Bereits im Eingangsgebet bat unser Bischof um Freude in der Gegenseitigkeit. Das Textwort für den besonderen Gottesdienst lautete „… und mit meinem Gott (kann ich) über Mauern springen.“ (aus Psalm 18,30). „Schritt für Schritt, so geh ich meine Straße … denn Gott will immer bei uns sein…“ Diese Gewissheit vermittelte der Kinderchor in seinem anschließenden Lied. Der biblische Bericht über David und Goliath? Ja, natürlich kennen unsere Kinder diesen! Bischof Novicic bekam ihn von vielen Kinder geschildert und erklärte uns, dass David mit Gott Erfahrungen machte. Er vertraute Gott. Ganz sicher ist auch heute: Gott ist mit uns! Wer hilft den Kindern außerdem? Viele Menschen! Die Kinder zählten gemeinsam mit dem Bischof auf: Eltern, Großeltern, Geschwister, Erzieher, Lehrer, Freunde und viele andere. Bevor unser Bezirksältester Gottschalk sich an die besondere Gemeinde wandte, trug ein Kind solistisch auf der Geige ein Stück mit Klavierbegleitung vor. Hierbei ging es ebenfalls um das Thema „Schritte wagen“.

Vor der Sündenvergebung und der Feier des Heiligen Abendmals erklärte uns unser Bischof, dass es hierbei ganz besonders auf unsere Einstellung Gott gegenüber ankommt. Nach dem uns so vertrauten Gebet und Segen endete der Gottesdienst mit dem jetzt durch die gesamte Gemeinde gesungenen Lied „Schritt für Schritt“.

Anschließend war Bewegung angesagt. Gemeinsam erkundeten die Kinder den Naturerlebnispark. Schließlich waren wir in Mühlenhagen. Also ging es an den Mühlenbach, er heißt heute „Goldbach“. Auch den Mühlstein konnten wir am ehemaligen Mühlengebäude sehen. Aber noch viel spannender waren die Ameisenstraße im Wald, ein geheimnisvoller Holzbau am Bach, in den man klettern konnte. Ein echter „Holzapfelbaum“ wuchs am Wegesrand. Wir kamen an Tiergehegen vorbei - Enten, Gänse, ein Storch und Eulen. Sogar ein Eichhörnchen flitzte durch die Bäume. Schon zog der Duft von Grillwurst über den Spielplatz. Diese schmeckte zusammen mit vielen Köstlichkeiten, welche von den Kindertagsteilnehmern mitgebracht worden waren, sehr gut. Ein kühles Eis für die Kinder durfte nicht fehlen. Selbstverständlich gab es an diesem heißen Tag viele Getränke. Wie erfrischend!

Während die „Großen“ nach dem Essen die Gelegenheit zu Gesprächen nutzten, sausten die Kinder in den Streichelzoo. Im Schatten am Bach gab es einen Basteltisch. Na, wer kennt wohl noch Erbsenschleudern? Hier wurden sie gebaut. Fingerspitzengefühl und ein bisschen Geduld waren für das individuelle Gestalten von Kühlschrankmagneten erforderlich. Hier und im Bastelraum entstanden kleine Kunstwerke. Wer hat schon so einen ganz persönlichen „Traumfänger“?  Lohnte es sich zwischendurch noch einmal einen Blick in den kühlen Bach zu werfen? Ja, da waren echte Frösche zu sehen, nicht nur welche mit grüner Haut, sondern, wie ein Kind entdeckte: „Der ist ja gelb, fast orange!“

Ab und zu noch einmal ein Abstecher an das schöne Büfett gefällig? Zum Abschluss bekam jedes Kind als Erinnerungsgeschenk einen lustigen „Flummi“. Wohl kaum ein Kind bemerkte, wie sich so ganz allmählich über dem Tollensetal Wolken zusammenzogen. Ganz leise begann es in der Ferne zu grummeln. Doch fröhlich und trocken endete dieser besondere Tag für unsere Kinder. So bleibt uns, dem treuen Gott und allen Helfern herzlich DANKE zu sagen!