„Mache dich auf und werde Licht!“
Gottesdienst mit Bischof Novicic in Ueckermünde

„Licht das in die Welt gekommen…“ – mit festlichem Eingangslied begann der Gottesdienst in Ueckermünde an diesem 2. Adventssonntag, 08.12.2019. Bischof Novicic diente der Gemeinde mit einem Wort aus Johannes 3, 19 – 21: „Das ist aber das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse. Wer Böses tut, der hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zu dem Licht, damit offenbar wird, dass seine Werke in Gott getan sind.“

Bezugnehmend auf das Lied des Chores „Also hat Gott die Welt geliebt“ (CB 1) betonte der Bischof, wie sehr Gott die Menschen liebe. Und diese Liebe gebe Perspektive – auch wenn das Leben unter Umständen anders verlaufe, als man es sich vorgestellt oder gewünscht hätte. Das sei manchmal einfach der Alltag. Bischof Novicic rief dazu auf, im alltäglichen Leben mit dem Bewusstsein der Liebe Gottes Negativem entgegen zu steuern. Aber natürlich treten auch Krankheiten oder sogar der Tod auf. „Da sagt Gott: Und hier ist ein Leben auf dieser Erde beendet.“ Aber auch die Geschwister, die in diesem Jahr aus der Gemeinde heimgegangen sind, „haben ihre Spuren in der Gemeinde hinterlassen!“

Bezugnehmend auf das Textwort erinnerte der Bischof an einen Satz, der durch Stammapostel Fehr geprägt wurde. Dieser hätte in einem unbekannten Hotelzimmer erleben müssen, wie das Licht ausgefallen und er im Dunkeln überall angestoßen sei. Im Gottesdienst am nächsten Morgen habe er dann deutlich gemacht: „Ohne Licht geht nichts!“ Licht bewirke, dass man sich verändere. Es sei unsere Aufgabe, unser Licht leuchten zu lassen – „Es gibt so viele Menschen, die haben viel weniger als wir – und das nicht im materiellen Sinn!“ Licht könne auch in der Opferbereitschaft erstrahlen. „Dabei kommt es natürlich nicht auf die Höhe des Betrages an! Ihr sollt nicht Euer Bankkonto leerräumen!“ betonte der Bischof nachdrücklich. „Entscheidend ist die Einstellung, mit der wir Gott etwas geben!“ Und natürlich könne das Licht auch in der Vergebungsbereitschaft leuchten. „Wenn man unter das Wort Gottes kommt, muss man sich verändern!“

Bezirksälteste Kubale wies in seinem Mitdienen auf das Wort aus Jesaja 60, 1 hin: „Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir!“ Je näher man einem Licht komme, desto mehr könne man erkennen: „Erst ist es nur ein Punkt, dann kommt man näher und sieht eine Ortschaft. Kommt man noch näher sieht man vielleicht ein Haus. Und wenn man dann am Fenster steht, erkennt man eine Kerze.“ Priester Schwebs legte einen besonderen Akzent auf die Redewendung „Mir ist ein Licht aufgegangen!“ Das könne man auch im Glauben erleben. So sei es dem Zachäus ergangen. „Das war ein Ganove. Und Jesus ist nicht zu den Pharisäern gegangen, die so fromm getan haben, sondern zu Zachäus und hat zu ihm gesagt: Zachäus, steig eilend herunter; denn ich muss heute in deinem Haus einkehren.“ (Lukas 9, 5)

Abschließend rief der Bischof die Gemeinde auf, es sich ganz bewusst – auch im Leben – hell (Kerzen!) und schön zu machen. Im Gebet zur Sündenvergebung und dem Heiligen Abendmahl unterstrich er den Kern der Predigt dann noch einmal ganz deutlich: „Herr, gib den Mut und die Kraft zur Veränderung!“ Mit einem musikalischen „Der Herr ist mein Licht“ des Chores endete dieser besondere Adventsgottesdienst. Lasst uns weiter gehen in Richtung Weihnachtsfest und im Werk Gottes – mit dem Licht des Herrn!