Offene Türen in Pasewalk – 4. Ökumenischer Kirchentag Vorpommern

„Vor dir eine Tür“ – unter diesem Motto stand der 4. Ökumenische Kirchtag Vorpommern am 01.07.2023 in Pasewalk, dessen Träger das Erzbistum Berlin – Dekanat Vorpommern, der Pommersche Evangelische Kirchenkreis und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Mecklenburg-Vorpommern waren. Menschen aus vielen Kirchen und Gemeinden hatten sich vorbereitet – auch die Neuapostolische Kirche war mittendrin.

Pünktlich um 10:00 Uhr begrüßten Monsignore Dr. Günther, Pastorin Sikora, Pastorin Harwood und Priester Steputat die etwa 2.000 Gläubigen aus Deutschland, Polen, Südafrika, Michigan, Schweden und Tansania zum Eröffnungsgottesdienst auf dem Pasewalker Marktplatz.

Im Anschluss stand den Kirchentagsbesuchern ein abwechslungsreiches Programm an verschiedenen Orten der Stadt zur Auswahl: Angeboten wurde z. B. ein Rundgang zu den Stolpersteinen Pasewalks – im Gedenken an die ehemaligen jüdischen Mitbürger, die dem Nationalsozialismus zum Opfer gefallen sind. Neben weiteren Angeboten standen auf dem Programm: das „Bugenhagen Musical“ (St. Nicolai Kirche), Diskussionsrunden und Vorträge zu Themen, wie Flucht und grenzüberschreitende Zusammenarbeit (Katholische Kirche St. Otto). Im Gymnasium wurden weltumspannende Fragen thematisiert. Viel Musik bereicherte den Tag. Unter der Überschrift „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ erklang eine Bachkantate in der St. Marien Kirche, an welche sich das Musikmärchen „Peter und der Wolf“ von Sergei Prokofjew anschloss. Ein besonderes Highlight war außerdem – ganz im Sinne der deutsch-polnischen Zusammenarbeit – der Auftritt der polnischen Band „Arche Noah – Arka Noego“ auf dem Marktplatz. In der Kinderzeltkathedrale wurden die kleinen Kirchentagsbesucher herzlich willkommen geheißen. Es war ein Strom von Christen, die miteinander die Kirchen, Versammlungsräume, Plätze und Straßen füllten.

Bischöfin i. R. Käßmann lud im Kulturforum „Historisches U“ zur Bibelarbeit zum Kirchentagsmotto über den Bibeltext aus Offenbarung 3, 8 ein. Auch die Türen der Neuapostolischen Kirche waren weit geöffnet: Unter dem Titel „Türen in die Welt“ wurde am Vormittag eine rege Gesprächsrunde über die internationale Zusammenarbeit verschiedener Diözesen geführt. „Wie schön zu erleben, dass es auch über die eigene Gemeinde hinaus segensreiche Entwicklungen gibt!“ resümierte Priester Steputat im Rahmen der Veranstaltung. Am Nachmittag waren die Teilnehmer der Bibelarbeit – „Jesus, die Tür zum Leben“ (Johannes 10, 1-10) – selbst gefordert: Nach mehrfacher Lesung des Bibeltextes führten die Kirchentagsbesucher unter der Leitung von Bischof Jeremias und Probst Hoffmann ein lebendiges Gespräch über die Worte Jesu, welches von großer gegenseitiger Achtung und Akzeptanz geprägt war. Grundlage dieser interessanten Annäherung an das Bibelwort war eine in Afrika entwickelte und erprobte Strategie, die sowohl neugierig machte als auch individuelle Betrachtungen ermöglichte. Einem spannenden Thema widmete sich zudem Pastor Dr. Lorberg-Fehring im Saal der Volkssolidarität: „Herausforderung Islam: Zeit für ein Miteinander“.

Weiterhin lud der „Markt der Möglichkeiten“ die Gläubigen ein, miteinander in Kontakt zu kommen. Die Vielseitigkeit der Kirchentagsteilnehmer spiegelte sich in den abwechslungsreichen Informationsständen der Kirchen und Gemeinden sowie ihrer sozialen Organisationen wider. Auch die Stände der Neuapostolischen Kirche und des Apostelamts Jesu Christi, der evangelischen Grundschule Pasewalk, um nur einige zu nennen, erfreuten sich des regen Interesses der Besucher. Zudem wurden Informationen zu Themen wie Pilgerpfade und christliche Zeitungen bis zu Ständen mit christlicher Kunst angeboten.

In den Versorgungszelten waren zum Mittag liebevoll verschiedene Suppen nationaler und internationaler Küchen sowie am Nachmittag verschiedene Kuchen vorbereitet worden. Überall lag eine herzliche Atmosphäre in der Luft. Viele freudige, segensreiche Begegnungen fanden statt und tiefgehende, bereichernde sowie inspirierende Gespräche wurden geführt – die Freude über das Miteinander war greifbar. Erinnerungen an Treffen in den vergangenen Jahren, Freunde aus der Kindheit, die Freude über gemeinsame Bekannte, der Austausch über den Glauben seien als Beispiele des herzlichen Miteinanders genannt. Über Allem stand die Begeisterung über das gemeinsame Bekenntnis zum großen Gott.

Mit einem feierlichen Abschlussgottesdienst auf dem Marktplatz – zu dem wieder alle Teilnehmer eingeladen waren –  ging der 4. Ökumenische Kirchentag Vorpommern zu Ende.

Wie schön, dass wir EINANDER haben – und dass die Türen offen sind!

 

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