Bezirksapostel Lax – ein Rückblick

(08.04.2015) Hamburg. Gestern vor 150 Jahren, am 7. April 1865, wurde Martin Lax in Drewitz (Spreewald) geboren. Durch seine Tätigkeit als Apostel im Norden Deutschlands und des östlichen Auslands war sein Name weit über Berlin und weit über Teile Mecklenburgs bekannt, wo er von 1923 bis 1934 als Bezirksapostel die Neuapostolische Kirche Berlin leitete.

Seine Kindheit war geprägt von Armut und Not. Im Anschluss seiner Soldatenzeit aber schlug er die kaufmännische Laufbahn ein und erarbeitete sich eine gehobene Stellung. Die Fachkenntnisse aus seinem Beruf setzte er auch für die Kirche ein, vor allem für den Aufbau von Verwaltungsstrukturen: Er übernahm die Kassen- und Buchführungen für den Apostelbezirk Berlin und später die Schriftführung im internationalen Apostelkollegium.

Zuvor war Martin Lax neuapostolisch geworden: Seine Frau hatte – wie übermittelt ist –neuapostolische Gottesdienste besucht und war begeistert. Er konnte damit zunächst nicht viel anfangen, ging ihr zuliebe aber an Weihnachten 1899 mit in die Kirche – was er später als Beginn seines Glaubenslebens beschrieb. Wenige Monate darauf wurde er Mitglied der Kirche und kurz darauf Unterdiakon (was dem heutigen Amt des Diakons entspricht).

Ein Mann für Bezirksstrukturen und Musik

Als Apostelhelfer unterstützte Martin Lax ab 1919 zunächst Apostel Hallmann und übernahm 1923 nach dessen Tod die Aufgabe als Bezirksapostel. Sein Arbeitsgebiet umfasste im Laufe der Zeit nicht nur die Region Berlin, sondern auch Brandenburg, Pommern und Teile Mecklenburgs. Für seine Neustrukturierungen der Kirchenbezirke war er bekannt, zu seinen beständigsten Hinterlassenschaften zählt allerdings vor allem der Berliner Schulchor:

Mit dem Ziel, das Musikwesen zu vereinheitlichen, berief Bezirksapostel Lax Dirigenten-Versammlungen ein, aus denen ein gemeinsamer Übungschor hervorging. 500 Sängerinnen und Sänger nahmen an der ersten Chorprobe teil. Mit Unterstützung des Berufsmusikers Emanuel Gohle und des Komponisten Max Hölting entwickelten sich dann die sogenannte Einheitsmappe und das jährliche Sängerfest. Der Berliner Schulchor tritt heute noch auf.

1934 gab Martin Lax seine Aufgaben als Bezirksapostel ab. Grund dafür war eine schwere Erkrankung, der er am 27. April 1935 erlag. Mehr zu Martin Lax: www.nac.today

Text: Andreas Rother, Björn Renz

Foto: Archiv