Gottesdienst im Kerzenschein am 4. Dezember 2020

„Wir aber sind Bürger im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus“

Am Freitagabend, den 4. Dezember, war das Rostocker Kirchenschiff schummrig, aber nicht düster – ein wunderschön dekorierter Tannenbaum vertrieb zusammen mit unzähligen kleinen Kerzenlichtern die Dunkelheit und sorgte so für eine gemütliche, vorweihnachtliche Atmosphäre. Der Gottesdienst im Kerzenschein ist mittlerweile Tradition in der Rostocker Jugend auch in den momentan sehr schwierigen Zeiten.

Für den dienstleitenden Priester und Rostocker Jugendverantwortlichen Peter Küppers hatte dieser Gottesdienst einen ganz besonderen Stellenwert. Vor genau einem Jahr wurde er durch unseren Apostel in diesem besonderen Rahmen zum Priester ordiniert. Und so drückte er gleich zu Beginn seine tiefe Dankbarkeit für den Zusammenhalt der Rostocker Jugend in diesem durchaus ungewöhnlichen Jahr aus.

Im Anschluss daran ging Priester Küppers auf das Bibelwort und die zuvor stattfindende Bibellesung ein und entschlüsselte, was es bedeutet „Bürger des Himmels“ zu sein. Dafür nahm er eine weltlich-historische Analogie des Bürgertums. Dieses war und ist an gewisse Bedingungen geknüpft, ehe man es erlangt. Für uns Christen sind das die heilige Wassertaufe und die heilige Versieglung, wodurch wir das Bürgertum unter unserem Herrn Jesus Christus erwerben. Mit diesem gewinnt man
bedingungslose „Bürgerrechte.“ Zum einen das Wahlrecht bei dem man stets frei entscheiden darf und zum anderen Gleichheit vor dem Herrn und die Gewissheit, dass Gott uns nie aufgeben wird. Das Himmelbürgertum ist, so wie das weltliche, auch mit Pflichten verbunden. Dazu gehört es in Gemeinschaft mit- und füreinander einzutreten, Gutes zu tun und so Jesus Werk zu verkündigen, aber auch uns unserer Zukunft als Bürger im Himmel bewusst zu sein.

An das Dienen des Priesters wusste der Stralsunder Jugendbeauftragte, Priester Kleinert, anzuschließen. Er hatte sich im Vorfeld die Frage gestellt: „Warum glauben wir?“. In dem Privileg des Himmelsbürgertums hat er darauf die perfekte Antwort gefunden. Als junger Mensch strebt man es hauptsächlich an, Bürger der Erde zu werden. Gerade deshalb ist es wichtig sich seiner Zukunft als Bürger des Himmels immer wieder bewusst zu werden. Dies kann man erreichen indem man die Chance ergreift Gottesdienste zu besuchen. Auch Priester Kleinert hob hervor, vor allem unter den jetzigen bedrückenden Umständen, als Christen unseren Pflichten als Himmelsbürger nachzukommen. Wir sollen auch unseren Glauben in der Öffentlichkeit behaupten um unserem Nächsten den Weihnachtsfrieden zu vermitteln.

In Vorbereitung auf die Sündenvergebung und das Heilige Abendmahl brachte Priester Küppers noch einen schönen Gedanken an:
„Trotz wiederholter Vorsätze schlägt jeder früher oder später fehl, diesen Pflichten gerecht zu werden. Sind wir trotzdem noch geeignet für diese große Zukunft? Ja! Denn Jesu‘ Opfer ist zeitlos. Bereits vor 2000 Jahren wusste er, dass wir Fehler begehen werden und hat sich dennoch für uns hingegeben!“